Bereits seit dem Altertum haben die Menschen oft auf natürliche Potenzmittel (Aphrodisiaka) zurückgegriffen. Es gibt sehr viele natürliche Mittel gegen Erektionsstörungen.
Bereits seit dem Altertum haben die Menschen oft auf natürliche Potenzmittel (Aphrodisiaka) zurückgegriffen. Es gibt sehr viele natürliche Mittel gegen Erektionsstörungen. Aber bei der verwirrenden Vielfalt dieser Substanzen fällt es einem Laien oftmals schwer, sich für das richtige Mittel zu entscheiden. Viele unseriöse Anbieter nutzen das leider aus und machen Werbung für angeblich natürliche Potenzmittel ohne Rezept, deren Wirksamkeit oder gar gesundheitliche Auswirkungen noch gar nicht ausreichend erforscht sind. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, bei Erektionsproblemen diese Mittel auf keinen Fall zur Selbstmedikation anzuwenden, ohne vorher einen Arzt zu konsultieren. Denn Erektionsprobleme können auch auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten, die zunächst ein Arzt abklären muss.
Außerdem besitzen viele sogenannte Aphrodisiaka auch Nebenwirkungen, die bei bestimmten Vorerkrankungen auch lebensbedrohlich werden können. Handelt es sich nur um Erektionsprobleme, können Sie ebenfalls mit dem Arzt besprechen, welche natürlichen Mittel Ihnen helfen könnten, denn deren Wirksamkeit ist auch vom Schweregrad der Erektionsprobleme abhängig.
Im Folgenden sollen einige tierische und pflanzliche Potenzmittel vorgestellt werden, bei denen eine vermutete oder bewiesene potenzsteigernde Wirkung vorliegt.
Aphrodisiaka stellen Naturmittel dar, die oft zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden. Besonders Männer fragen nach Alternativen zu Medikamenten aufgrund deren geringer Neigung zu Nebenwirkungen. Aphrodisiaka heilen aber nicht, sondern wirken lediglich unterstützend. Natürliche Potenzmittel können nur ihren Zweck erfüllen, wenn auch alle anderen Faktoren im Umfeld stimmen. Aphrodisiaka unterliegen aber einer zunehmenden wissenschaftlichen Untersuchung. So zeigen Studien, welche Mittel zur unterstützenden Behandlung von Erektionsproblemen besonders geeignet sind.
Für folgende Aphrodisiaka liegen aussagekräftige Studien vor:
Als Wirkstoffe enthält die Ginsengwurzel sogenannte Ginsenoside. Dabei wurde festgestellt, dass das Mittel nur wirkt, wenn mindestens 15 Prozent Ginsenoside in der Zubereitung enthalten sind. Ginseng wirkt jedoch nicht kurzfristig. Die Steigerung der Potenz wird nur durch eine langfristige und regelmäßige Einnahme gewährleistet. Allerdings können bei der Einnahme von Ginsengpräparaten auch Nebenwirkungen auftreten, die sich allerdings hauptsächlich bei einer Überdosierung einstellen. Als Nebenwirkungen werden Hautausschläge, hoher Blutdruck oder auch Spannungsgefühle im Brustbereich beschrieben.
Yohimbin gehört zu den ältesten Aphrodisiaka. Die aus der Rinde des Yohimbebaumes gewonnene Substanz wurde bereits von den Alten Ägyptern zur Potenzsteigerung eingesetzt. Wahrscheinlich beruht die Wirkung dieses Potenzmittels auf der Erweiterung der Blutgefäße, wobei es zu einer verbesserten Durchblutung des Beckens kommt. Des Weiteren wird auch eine Verbesserung der Nervenübertragung in den unteren Abschnitten des Rückenmarks vermutet. Zusätzlich soll es auch einen stimmungsaufhellenden Effekt ausüben. Allerdings zeigen sich auch hier bei Überdosierung Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Halluzinationen oder gar Bewusstlosigkeit. Daher sind Präparate mit höherem Gehalt an Yohimbin immer rezeptpflichtig.
In einer deutschen Pilotstudie hatten 50 Prozent der mit Ginkgopräparaten behandelten Männer nach einem halben Jahr wieder eine normale Erektion. Dabei nahmen sie täglich 60 Milligramm eines Ginkgoextraktes ein. Es wurde festgestellt, dass 240 Milligramm Ginkgo für den Organismus unbedenklich sind. Ginkgo sorgt für die Entspannung der Arterien, wodurch alle inneren Organe besser durchblutet werden. Da unter anderem auch die Erektion von einer guten Durchblutung abhängig ist, fördert das Präparat somit die Steigerung der Potenz. Aber auch bei Ginkgo können in seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Kopf- und Bauchschmerzen auftreten. Wenn es zusammen mit Aspirin aufgenommen wird, drohen jedoch Komplikationen aufgrund dessen Blut verdünnender Wirkung.
Es gibt noch eine Reihe weiterer pflanzlicher potenzsteigender Mittel wie Maca, Gelée royale, Alpinia, Tribulus Terrestris, Alliaceae oder Muira Puama. Jedes natürliche Potenzmittel auf pflanzlicher Basis entfaltet seine Wirkung auf der Basis eigener Wirkstoffe. Auch Potenzmittel auf tierischer Basis sind bekannt. Zu diesen Präparaten gehören unter anderem Ambrein, Cantharidin oder Bufotenin.
Ambrein wird aus der grauen Ambra des Pottwals gewonnen.
Cantharidin wird aus dem Ölkäfer (Spanische Fliege oder Cantharis Vesicatoria) gewonnen und führt sowohl bei oraler Einnahme als auch beim Einreiben des Penis zu dauerhaften Erektionen. Allerdings kann es zur Vernarbung des Penis oder gar Nierenversagen führen, wenn es exzessiv angewendet wird.
Bufotenin ist in Pilzen und im Hautsekret von Kröten vorhanden. Es wirkt über das Gehirn anregend. Bestimmte Lebensmittel wie Nüsse, Vitamin E, die Aminosäure Arginin und Andere können die Libido ebenfalls anregen.
In vielen Studien wurde festgestellt, dass pflanzliche Potenzmittel durchaus eine positive Wirkung auf die Potenz haben können. So wirkt Ginseng durch eine erhöhte Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) gefäßerweiternd und unterstützt somit die Durchblutung der Organe und des Schwellkörpers. Es wirkt außerdem antioxidativ und führt zu einem Stressabbau. Das gilt auch für andere natürliche Potenzmittel. Allerdings sollten Sie Ihren Facharzt darüber informieren, wenn Sie es mit rezeptfreien natürlichen Potenzmitteln ausprobieren möchten. Jeder Mensch reagiert anders. Auch die Ursachen für Ihre Potenzprobleme muss der Arzt abklären, besonders dann, wenn diese schon sehr lange andauern.
Natürliche Potenzmittel ohne Rezept stellen oft zwar keine wirkliche Alternative zu rezeptpflichtigen Potenzmitteln dar. Präparate aus natürlichen Quellen wie Yohimbin oder Ginseng können Sie jedoch ausprobieren. Ihren Arzt sollten Sie jedoch vorher informieren.
22.10.2018 | Autor: Viarax.de
Literatur und Ressourcen:
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